Was ist Aggression?
Verschiedene Formen von Aggression
Eine häufige Form der innerartlichen Aggression ist die sogenannte erzieherische Aggression. Ältere Hunde erziehen Welpen, indem sie knurren oder auch mal zuschnappen, um Grenzen aufzuzeigen. Dies ist kein Zeichen von Böswilligkeit, sondern ein wichtiges Mittel, um Regeln und Rangordnungen innerhalb einer Gruppe zu klären.
2. Ressourcenbezogene Aggression:
Ein anderer häufiger Auslöser für aggressives Verhalten ist der Schutz von Ressourcen. Hunde verteidigen oft Futter, Spielzeuge oder sogar Menschen, die sie als „ihre“ Ressourcen betrachten. Auch hier ist die Absicht in der Regel nicht, den anderen zu verletzen, sondern schlichtweg zu signalisieren, dass sie etwas für sich beanspruchen.
3. Angstbedingte Aggression:
Aggression aus Angst heraus ist besonders heikel. Hunde, die aus Angst aggressiv reagieren, tun dies oft, um ihr eigenes Leben zu schützen. Solche Hunde fackeln oft nicht lange und zeigen ihre Aggression schneller und heftiger, da sie sich in einer extremen Bedrohungssituation wähnen.
4. Territorialbedingte Aggression:
Hunde, die ihr Territorium verteidigen, zeigen ebenfalls oft aggressives Verhalten. Das kann das eigene Grundstück, der eigene Schlafplatz oder auch das Auto sein. Territorialverhalten ist ebenfalls eine Form von Ressourcenverteidigung, da der Hund sein Revier als wertvolle Ressource betrachtet.
Gehemmte vs. Ungehemmte Aggression
Bei gehemmter Aggression hat der Hund keine Absicht, ernsthaft zu verletzen. Er zeigt möglicherweise die Zähne, knurrt oder schnappt, aber all dies dient lediglich dazu, den anderen auf Abstand zu halten oder eine Situation zu klären, ohne dass es zu ernsthaften Verletzungen kommt. Dieses Verhalten sehen wir häufig im Alltag – beispielsweise wenn der Hund am Futternapf knurrt, weil er in Ruhe fressen möchte.
Bei ungehemmter Aggression hingegen gibt es keine Rücksicht auf den Schaden, den der Hund anrichten könnte. In extremen Fällen kann es zu schweren Verletzungen oder sogar zum Tod des anderen Tieres oder Menschen kommen. Ungehemmte Aggression ist meist ein Zeichen von tiefgreifenden sozialen oder neurologischen Problemen, und Hunde, die dieses Verhalten zeigen, benötigen dringend Hilfe.
Aggressionsverhalten erkennen und richtig handeln
Ursachen für Aggressionsverhalten
Einige Hunderassen zeigen von Natur aus mehr Aggressionsverhalten als andere. Herdenschutzhunde und Diensthunde sind beispielsweise dafür bekannt, dass sie territoriales Verhalten stärker ausleben. Allerdings sind genetische Faktoren oft nur ein Teil des Puzzles – die Erziehung und Sozialisation spielen eine ebenso wichtige Rolle.
Schmerzen oder gesundheitliche Probleme können Aggressionen begünstigen. Ein Hund, der Schmerzen hat, wird schneller gereizt und neigt eher zu aggressiven Reaktionen. Besonders bei Hunden, die an chronischen Erkrankungen wie Epilepsie oder Hüftdysplasie (HD) leiden, kann dies ein Auslöser für aggressives Verhalten sein.
Hunde, die nicht richtig sozialisiert wurden oder in ihrer Erziehung Defizite aufweisen, neigen ebenfalls häufiger zu Aggressionen. Fehlende oder inkonsequente Regeln sowie mangelnde Kontrolle können dazu führen, dass der Hund in bestimmten Situationen aggressiv reagiert.
Oft sind es auch unbewusste Verhaltensweisen des Menschen, die aggressive Reaktionen beim Hund auslösen. Beispielsweise mögen es viele Hunde nicht, wenn man sie am Kopf tätschelt oder in ihren persönlichen Raum eindringt. Solche Missverständnisse können leicht zu Aggressionen führen, wenn der Hund das Gefühl hat, sich verteidigen zu müssen.
HUNDEtraining bei Aggressionsverhalten
Langwieriger Prozess des Hundetrainings
FAZIT
Aggressionen bei Hunden sind ein komplexes Thema, das viel Fingerspitzengefühl und Geduld erfordert. Aggressives Verhalten ist jedoch nicht zwangsläufig ein Zeichen von Bösartigkeit. Vielmehr dient es oft der Kommunikation oder dem Schutz. Der richtige Umgang mit aggressivem Verhalten, eine positive Verstärkung